Bibliothek

CF: Wohnzimmer

Ich sah Goerge an und erkannte dass irgend etwas passiert sein musste. "Was ist los Goerge, mit wem hast du telefoniert?" fragte ich ihn und sah ihn fragend an. Sofort wusste ich, wenn dann würde es etwas mit Sophie zu tun haben.

cf:das Wohnzimmer


" Sophie, sie hat nun doch Ärger mit diesem Typen." ich sah Elisabeth entschuldigend an
" Ich werde wohl mal schauen müssen, was man da machen kann. Die Besichtigungstour muss leider noch etwas warten." ich drehte mich schon um und lief die Treppe herunter.


Tbc:vor dem Grill

Stumm hörte ich ihm zu, wieso hatte ich mir dass schon gedacht. Dieser Typ war mir im Grill schon nicht koscher vorgekommen. "Ich werde ich begleiten, George. Immerhin sind zwei besser als einer alleine zu mal so doof es sich anhört ich ja schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel habe." Kurz sagte ich meiner Hausdame bescheid und verschwand dann mit Goerge Richtung Grill.

TBC: Grill

CF: Wohnzimmer

Vom Fenster der Bibliothek aus, war mir Thomas verhalten bei weitem nicht verborgen geblieben. Doch stand mir gerade nicht der Sinn danach herunter zu gehen und ihm den Marsch zu blasen. Er konnte ja eh nicht ins Haus. In Ruhe schürte ich ein neues Feuer im Kamin und nahm in meinem Ohrensessel Platz. Sophie musste noch einiges lernen. Mir kamen all die Erinnerungen an damals hoch. Ich war kein Engel gewesen, der Titel die Blutgräfin war ja nicht einfach so gekommen. Doch George hatte irgendwas in mir geweckt, dass ich begann an mir zu arbeiten und mich von meinem alten Dasein zu verabschieden. Als die Zwei herein kam, erhob ich mich und lächelte. "Nehmt Platz."

cf: Eingangshalle



Elisabeth bot uns einen Platz an , als wir die Bibliothek betraten.
Ich ließ mich auf einem großen, schweren Sessel nieder und beobachtete die beiden Frauen. Würde Elisabeth nun beginnen Sophie etwas Unterricht zu geben , wie man als neuer Vampir mit seinen Begierden fertig werden kann ?

cf: Eingangshalle

Ich trat in die Bibliothek, während meine Gedanken noch immer um Thomas kreisten, da ich einfach nicht verstehen konnte, was nun schon wieder in ihm vorgegangen war. Langsam ließ ich mich auf einem Sessel nieder und sah zu Elisabeth, da ich nicht genau wusste, was sie vor hatte.

Mit ernstem Blick beobachtete ich Sophie und auch George. "Nun dein Schöpfer wirbelt ja ganz viel Staub auf. Aber nun gut, Sophie ich denke du sollst von Anfang an wissen, dass ein schwerer Weg vor dir liegen wird. Bis George und ich so leben konnten wie jetzt haben wir hart an uns arbeiten müssen." ich sah sie prüfend an, ehe ich aufstand und zu einem Schrank ging. Dort griff ich zu einem Buch und schlug es auf und dort war von einem Zeichner fest gehalten wie man manche meiner Opfer gefunden hatte. "Hast du von der Blutgräfin gehört?"

Elisabeth wollte Sophie also wirklich aus ihrer eigenen Vergangenheit erzählen. DAS würde das Mädchen wirklich schockieren, davon war ich fest überzeugt. Elisabeth war ein echtes Monster gewesen und das für eine sehr lange Zeit. Bis sie sich dann grundlegend änderte und zu der Frau wurde die nun vor und stand. Ich war sehr stolz auf sie , denn es war sehr schwer gewesen sich zu ändern.

Verlegen sah ich Elisabeth an, als sie Thomas ansprach. "Es tut mir leid, dass er so ist wie er ist...", brachte ich fast kleinlaut raus. Wie sollte ich denn einigermaßen normal bleiben, wenn mein Schöpfer so war? Wenn das so weiter ging würde ich wohl nachher genauso werden wie er.
"Wie soll ich denn an meiner Menschlichkeit festhalten, wenn er so ist?", fragte ich schließlich laut und sah zwischen beiden hin und her, bevor die Vampirin aufstand.

Mir war klar, dass es wohl ein langer Weg sein würde - bereits jetzt machte es mich fertig. Ich wollte kein Monster sein, dass irgendwelche Menschen anfiel und umbrachte.
"Mir wäre es lieber gewesen, wenn er mich einfach hätte sterben lassen!", gab ich zu und überlegte kurz, ob ich von der Blutgräfin schon einmal gehört hatte.

"Ja, ich glaube schon. Mein alter Geschichtslehrer fand das mystische Zeug immer total interessant. So Sachen waren irgendwie immer sein Ding gewesen. Während er alles für Ernst genommen hat, haben wir ihn immer nur belächelt, weil wir ihn für verrückt hielten - keiner von uns glaubte an Vampire, Werwölfe oder Hexen. Na ja, mittlerweile weiß ich ja, dass es anders ist!"

Ich grinste , "Soso man hält mich für ein Mysterium. Was denkst du George, ich glaube dass sahen meine Opfer die damals mir der Blutgräfin zum Opfer gefallen sind, bei weitem anders." Dann sah ich Sophie an. "Du wirst kämpfen müssen, jeden Tag aufs Neue am Anfang. Denn der Drang nach frischem Blut was noch warm ist, wird sehr lange dein Begleiter sein und dich in Verführung bringen. Aber vor allem musste du lernen deine Kräfte zu kontrollieren, denn sonst verräts du dich viel viel zu schnell."

Ich lächelte vor mich hin. "Ja ein Mysterium , das klingt doch interessant und auch etwas schmeichelhaft." murmelte ich . Dann hörte ich Elisabeth zu wie sie Sophie einige Ratschläge gab und sie hatte vollkommen recht , doch wenn ich ehrlich wäre , dann kämpfte ich noch heute mit meinem Verlangen direkt aus einer Ader zu trinken , bis das Herz aufhörte zu schlagen.

"Ist es denn so schlimm, wenn man frisches Blut zu sich nimmt? Ich meine wenn man sich doch soweit konzentrieren kann, dass man denjenigen nicht aussaugt ist doch eigentlich alles in Ordnung oder etwa nicht?", fragte ich, da ich nicht genau verstand, warum man diesem Drang nicht nachgeben durfte. Sicherlich wäre gerade am Anfang die Gefahr zu groß, dass man den Menschen umbrachte aber im Laufe der Jahre sollte man sich doch einigermaßen unter Kontrolle haben.

Erst jetzt fiel mir auf, was Elisabeth da überhaupt gesagt hatte. Bei ihr handelte es sich also um die Blutgräfin? Um ehrlich zu sein wunderte mich mittlerweile gar nichts mehr und so fragte ich auch nicht weiter - wie sie ihre Opfer umgebracht hatte konnte man in einigen Büchern nachlesen, die Frage war nur, ob alles auch der Wahrheit entsprach. "Stimmt eigentlich alles, was man über dich geschrieben hat? Oder was in Filmen gezeigt wird?"

Mir entfuhr ein sarkastisches Lachen und dann wurde mein Blick wieder mehr als ernst. "Wenn du meinst, doch dieser Rausche wird dich nicht los lassen und als junger Vampir erst recht nicht. Dann werden deine Opfer eben leer und tod. Erst wenn du älter bist, schaffst du es vielleicht , sofern du generell eher ein normales Leben führst das deine Opfer nicht sterben wie die Fliegen. Doch wenn du diesem kleinen Bösen da in dir drin freien Lauf lässt, dann wirst du mehr als eine Hand voll lebloser Körper auf deiner Rechnung haben." Ja auch ich war diesem Rausch verfallen. Dann fragte sie mich doch wirklich ob alles was in den Büchern über mich stand wahr war oder was in Filmen verfilmt wurde. Langsam erhob ich mich. "Wenn du wissen willst ob ich viele Mädchen aus dem unteren Adel oder Dienerinnen habe ausblutenlassen um in ihrem Blut zu baden. Ja das entspricht der Wahrheit. Was in den Büchern jedoch nicht steht, dass ich ein Kind verloren habe, meine Mutter hat es mir weg genommen und dieser Augenblick hat dann geschlummert und brach hervor als ich verwandelt wurde. Aus diesem Grund wollte ich jung bleiben. Mir war eben nicht bewusst, dass ich nie mehr Kinder bekommen konnte. Alles andere ist teils dazu gedichtet oder eben wahr. Ich habe sehr viel schlimmes getan und es hat lange gedauert bis ich so weit war, dass ich all das nimmer wollte. Dieser Augenblick war als George mir in wieder begegnete."

Bei ihrem letzten Satz horchte ich auf. Hatte sie gerade gesagt , dass ICH indirekt der Auslöser für ihre zurückgekehrte Menschlichkeit gewesen war ? Ich sah sie mit großen Augen an, ich hatte zwar geahnt das wir einen direkten Draht zueinander gefunden hatten und uns mehr als nur gut verstanden , aber das ich sooo einen großen Einfluss auf sie hatte, das war mir bis zu diesem Augenblick nicht bewusst gewesen.

Ich nickte kurz, da ich nicht genau wusste, was ich eigentlich erwidern sollte. Wahrscheinlich würde es noch Jahre dauern bis ich damit klar kam, den Herzschlag der Menschen zu hören ohne den Wunsch zu verspüren sie auszusaugen. Aber gleichzeitig fragte ich mich, ob Thomas wohl der Richtige war mir in dieser Situation zu helfen.

Aufmerksam hörte ich Elisabeth zu und spürte selbst einen Stich in der Brust, als sie das Thema Kinder ansprach. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst, dass ich nie welche haben würde - so wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte. Und all das hatte ich diesem Vampir zu verdanken.
"Ich bring den Kerl um...", brachte ich nur leise hervor und spürte ein weiteres Mal die Wut in mir aufsteigen, denn mit ihm an meiner Seite würde ich mit Sicherheit nicht menschlich bleiben, dafür war er selbst zu wechselhaft.

Ich sah kurz George an , sagte aber nichts und wandte mich dann an Sophie. "Ich würde ihn nicht umbringe, bringt auch nichts da er nicht so einfach zu töten sein wird durch sein Alter." erklärte ich ihr. "Du kannst gerne das leer stehende Gästezimmer beziehen und ich denke George und ich helfen dir dass alls in die Gute Bahn kommt

Ich nickte zur Bestätigung , denn ich hatte gehofft das Elisabeth dieses Mädchen unter ihre Obhut nehmen würde. Nun lag es nur noch an Sophie , nahm sie die großzügige Geste an und ließ sich von uns helfen ?
Abwartend schaute ich sie an.

Für einen kurzen Augenblick schloss ich meine Augen und seufzte leise. Um wenigstens einigermaßen normal zu bleiben hatte ich wohl keine andere Wahl, als mir von ihnen helfen zu lassen - aber das war es ja auch was ich wollte.
Trotz allem wusste ich nicht genau, ob ich gleich hier einziehen wollte. Vor kurzem hatte ich mir erst dieses Wohnung zugelegt und direkt sollte ich wieder ausziehen - war im Grunde genommen schon wieder auf der Flucht, nur dieses Mal mit dem Unterschied, dass ich mein eigener Feind war.

Allerdings würde ich allein im Moment wohl nicht zurecht kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen Menschen anfiel war - auch wenn ich es nicht zugeben wollte - sehr groß und ich wollte mit Sicherheit nicht zu einem Monster werden, das Unschuldige umbrachte.
Vielleicht hatte ich ja doch Glück und am Ende würde es nicht ganz so schlimm werden, wie ich gerade befürchtete doch darauf durfte ich es nicht ankommen lassen.
"Eigentlich wollte ich so schnell nicht wieder aus meiner Wohnung ausziehen...", sagte ich aus diesem Grund und sah ein wenig verzweifelt zwischen den beiden hin und her.
"Aber mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben oder?"

"Es obliegt deiner eigenen Entscheidung was du tust. Ich biete dir lediglich an, dass du hier bei mir wohnen kannst und ich dir helfen werde." erklärte ich. Wenn sie lieber in ihre eigene Wohnung wollte wo Thomas sie erreichen konnte dann war dass nun mal eben so.

Ich öffnete schon meinen Mund um mich auch zu dem Thema zu äußern. Doch dann sprach auch schon Elisabeth und ich schwieg.
Sie hatte Recht , Sophie war erwachsen und konnte selbst darüber entscheiden was sie nun machen wollte.

"Aber ich möchte euch nicht stören oder gar Umstände machen...", erwiderte ich, da ich ihnen wirklich nicht zur Last fallen wollte. "Wie gut, dass ich noch nicht alle Kartons ausgepackt habe...", fuhr ich schließlich fort und zuckte kurz mit den Schultern.
"Ich hab Angst davor, was ich machen könnte!", offenbarte ich nach einigen Minuten schweigen.

Seufzend schüttelte ich den Kopf, "Du machst mir keine Umstände. Jetzt wäre es für dich eben besser, wen um dich herum zu haben." erklärte ich ihr und erhob mich. Kurz erinnerte ich mich an meine Verwandlung, und wie scheiße es mir danach ging.

Elisabeth erschien mir ein wenig nachdenklich und in sich gekehrt. Gerne hätte ich sie gefragt was sie so sehr beschäftigte. War es die Sache mit diesem verrückten Vampir ?