Vor dem Grill

Ich steckte das Handy wieder weg und hoffte, dass mir irgendjemand helfen konnte. Panik machte sich in mir wieder breit, aber wenn ich jetzt wieder weg lief stand er innerhalb von wenigen Sekunden vor mir und würde vielleicht das Gleiche tun wie gerade. An meinen Fingern klebte noch immer mein Blut, aber als ich meinen Hals erneut anfasste stellte ich fest, dass die Wunde bereits verheilt war.

Ein wenig verwirrt ließ ich meine Hand wieder sinken. Das muss mit dem Vampirblut zusammenhängen!, dachte ich und sah zu ihm auf "Bitte lass mich gehen!", bat ich.

"Wogegen was tun?", fragte ich ein wenig verwirrt und wich automatisch einen Schritt zurück als er sich mir wieder langsam näherte.
Ich wischte meine Hand an meinem Rock ab. Auch wenn mir klar war das ich ihn danach wohl wegwerfen konnte, aber ich wollte das Blut nicht länger an meinen Händen sehen. "Hör bitte auf!", versuchte ich es noch einmal diesmal ein wenig eindringlicher.

"Ich hätte dir deine Gefühle fast abgenommen, aber hiermit hast du alles wieder zerstört!", zischte ich und versuchte mich loszureißen, was mir aber nicht gelang.
Erneut rann eine Träne über meine Wange. "Wieso bist du nur so?", fragte ich verzweifelt. "Wenn man jemanden angeblich liebt tut man so etwas nicht!"

"Vielleicht hättest du mir auch erst einmal Zeit geben müssen!", murmelte ich und sah wieder zu ihm auf. Noch immer waren seine Augen rot und es machte mir einfach Angst. Ich merkte, dass es ihm Spaß machte mich zu quälen - man konnte es an seinem Lächeln erkennen.
Das Klingeln meines Handys überhörte ich und als er mich losließ versuchte ich in den Grill zu gelangen.

Unsanft schubste Thomas mich gegen die Wand und ich stöhnte leise auf vor Schmerz. "Was willst du eigentlich von mir?", fragte ich ihn. "Hast du Angst, dass ich dich verrate oder ist es einfach nur die Wut darauf, dass ich deine Gefühle nicht erwider?"

cf: Bibliothek Anwesen von Elisabeth


Als Elisabeth und ich vor dem Grill ankamen , sah ich wie dieser Kerl sich an dem Mädchen vergriff.
Aber ich mischte mich nicht ein und sah mir das ganze Schauspiel ais einiger Entfernung an.

CF: Bathory Anwesen Bibliothek

Wie ich neben George zum stehen kam, sah ich die zwei auch schon und mein Blick wurde abschätzig, dieser Typ war nun ja nicht gerade super wohl erzogen. Zwar hatte ich in meiner Anfangszeit auch keine Glanzleistungen volbracht und gab dieses auch offen zu aber dass wäre mir nie eingefallen so in aller Öffentlichkeit. Da George sich jedoch nicht einmischte, tat ich es auch erst mal nicht. Man wusste ja nie was passieren würde.

Das die Anderen mittlerweile auch da waren bemerkte ich nicht, da ich mich voll und ganz auf Thomas konzentrierte. Ich suchte nach Möglichkeiten wie ich fliehen konnte, aber egal wie ich versuchen würde wegzulaufen - er würde mich eh direkt kriegen.
An der Wand fühlte ich mich mehr als unwohl, da es einfach keinen Ausweg gab. "Schalte doch einfach deine Gefühle oder dein Gewissen wieder ein!", bat ich leise und ging einen Schritt zurück, als er näher zu mir trat, nur um vollends an der Wand zu stehen.
"Lass mich doch einfach gehen! Bitte Thomas... Ich sag auch niemandem etwas!", versuchte ich es - ich wollte einfach alles versuchen um hier wegzukommen.

Als ich hörte wie alt er angeblich war , denn man konnte ja nicht wissen , ob es wirklich stimmte warf ich Elisabeth einen fragenden Blick zu. Dieses Alter , falls es stimmte war schon ein Hammer . Einen so alten Vampir hatte ich noch nie getroffen. Sollte wir uns nun einmischen , oder schauen , was er nun genau mit ihr vor hatte. Sophie hatte verständlicher weise Angst , aber außer sie einzuschüchtern und ihr zu drohen , hatte der Kerl noch nichts gemacht.

Selbst ich wusste nicht was ich sagen oder denken sollte als ich das Alter vernahm, welche dieser Vampir angeblich haben sollte, wenn dem so war gehörte er ja schon fast zu den Ursprüngen. Über Gedanken versuchte ich ihm klar zu machen, das wir erst mal uns ruhig hielten und dass es eben sein könnte dass er wirklich so alt war. Unschlüssig ob Sophie jetzt nun wollte, dass wir ihr halfen oder nicht lehnte ich mich in meiner schwarzen engen Jeans und meinem Corsagenoberteil an einen Baum. Gerade wäre es mir doch bei weitem lieber gewesen, Goerge und ich wäre noch bei mir zu Hause als hier.

Ich konnte noch nicht einmal mehr etwas sagen, als er schon wieder an meinem Hals war. Meine Finger krallten sich in seine Schulter und ich versuchte ihn von mir wegzudrücken, aber er trank mehr Blut als vorhin. Meine Kräfte ließen nur nach wenigen Sekunden nach, während meine Knie immer mehr zitterten und ich schließlich an der Wand nach unten glitt. Um mich herum drehte sich alles und mir wurde schwarz vor Augen.
Etwas lief meine Kehle herunter und als ich wieder einigermaßen bei Sinnen war realisierte ich, dass er mir erneut sein Handgelenk an die Lippen drückte. Meine Hände schlossen sich um seinen Arm, der mit dem Brandzeichen versehen war, und meine Fingernägel krallten sich fest, während ich versuchte sein Blut nicht zu schlucken.

Voller Entsetzen sah ich wie er sie biss und ihr Blut trank, doch gerade als ich dazwischen gehen wollte , beendete er es und biss sich in sein Handgelenk um ihr etwas von seinem Blut einzuflößen.

Meine Augenbrauen zuckten nicht einmal, meine Mimik blieb ausdruckslos. Wollte der mich damit etwa reizen?! Konnte er ma so was von knicken. So jung war ich nun auch nicht dass ich mich davon irgend beeinflussen ließ. Goerge hingegen war doch sehr erschrocken. "Nette Vorstellung, da habe ich aber schon weit aus besseres gesehen. Damit schaffst du es mal so gar nicht in meine Top Ten, nicht mal in die Top 100." meine Stimme war medlodisch und hatte einen verruchten Klang.

Erst jetzt bemerkte ich die beiden. Ich drehte mich und hatte Blut an meinem Mund. Ich wischte mir es in ruhe ab und blieb stehen. "Ich wünsche euch auch einen wunderschönen Abend." sagte ich. "Wer hat überhaupt gesagt das ich in die Top 100 möchte?" fragte ich sie gelassen. Ich sah sie an und lächelte wie immer. Ab und an mal sah ich zu dem Typ der etwas angespannt aus sah.

Als er von mir abließ ging meine Hand aus Reflex zu meinem Hals. Ich spürte, dass die Wunde sich langsam wieder schloss und zitterte am ganzen Körper. Mein Blick ging zu den Anderen und erneut liefen Tränen über meine Wangen "Er will mich verwandeln!", brachte ich nur leise heraus und sah wieder zu Thomas.

"Nun da kannst du aber froh sein das du es nicht darauf anlegst in die Liga der guten Killer aufzusteigen , denn da hättest du noch eine menge Arbeit vor dir." erklärte ich und sah zu Sophie die sich die Wunde an ihrem Hals zu hielt.

Noch immer blieb ich am Baum angelehnt. "Och wie süß, so bescheiden. Aber ich gebe George Recht dafür müsstest du trotz deines Alter doch etwas noch verändern. und glaubst du allen ernstes hier in dieser Stadt wäre es rat sam so offensive in der Öffenlichkeit jemanden an zu fallen und zu verwandeln. Diese Stadt wimmelt vor Jägern und Hexen." Sein Lächeln erwiederte ich nicht, denn wenn er wahrlich versuchte zu flirten, dann machte er dies ebenfalls nicht gut und juckte mich deshalb nicht.