Vor dem Anwesen

Ich sah sie leident an aber ich akzeptierte das so wie sie reagierte. Ich stand wieder auf und drehte ihr den Rücken zu und sah in die Nacht. Am liebsten hätte ich mich selber umgebracht oder jemand anderen. Ich ging langsam zu einem Baum und brach einen Ast ab. Ich überlegte und blieb am Baum stehen. Was sollte ich jetzt tun war die Frage. Dann nahm ich den Ast und ließ ihn fallen. Ich ging wieder zu ihr rüber. "Am besten ich sollte dich alleine lassen und hier verschwinden ich bin hier eh nicht erwünscht." sagte icht voller qual und sah nach oben und sah wie die beiden uns beobachten. Ich sah dann wieder Sophie an und dann kehrte ich ihr dann den Rücken zu und lief paar Schritte und blieb dann kurz stehen und überlegte.

Ich sah ihm verwirrt zu und wusste nicht ob ich ihm den Ast aus der Hand entreißen sollte oder nicht - allerdings nahm er mir diese Entscheidung recht schnell ab.
Irgendwie tat er mir leid, weshalb ich auch aufstand und zu ihm ging, als er sich ein paar Schritte entfernt hatte.
"Erzähl mir wie es ist ein Vampir zu sein!", bat ich leise in der Hoffnung ihn so vielleicht besser verstehen zu können.

Ich drehte mich zu ihr um. "Ich denke George hat dir das gesagt." sagte ich ruhig . Klar ich wollte ihr das sagen aber wozu alles wiederholen. "Ich würde nichts anderes sagen wie er. Er hat recht." fügte ich hinzu. Ich sah weg irgendwo anders hin. Ich war etwas erstaunt das sie zu mir kam und nicht ging.

"Wir haben lediglich über dich gesprochen. Er hat mir versucht zu erklären wie schlimm es ist alles viel stärker zu empfinden. Ich würde es aber gerne von dir hören. Wie du zum Vampir geworden bist und alles....", sagte ich leise, ich wollte ihn doch nur verstehen. Vielleicht hatte ich ja so die Möglichkeit zu erkennen, warum er so war wie er war und ob vielleicht doch noch etwas menschliches in ihm steckte.

"Kann aber ein weilchen dauern...." sagte ich und sah sie an. "Das Problem ist sie vertrauen mir nicht was auch verständlich ist und sie wollen dich im Auge behalten. Das heißt du entscheidest jetzt." sagte ich und redete viel zu viel drum herum. Ich sah sie weiter hin in die Augen. Ich sah zu den Fenstern und sah wie sie uns beobachten.

"Ich habe Zeit...", sagte ich leise und sah zu ihm auf. Ich spürte die Blicke der Anderen auf meinem Rücken und war mir sicher, dass Thomas mir nichts tat, da ihm klar war, dass die Beiden eingreifen würden.
"Erzähl es mir!"

"Okay, Okay." sagte ich und zeigte auf die Bank. "Also dann fange ich mal von ganz von vorne an.Also ich bin im Jahre 900 geboren. Ich bin aufgewachsen in Schweden. Meine Familie war eine Königsfamilie. Eine Wikingerkönigsfamilie." sagte ich und machte kurz eine Pause. "Ich war oder bins immer noch ein Wikingerprinz. Ich habe öfters das Leben als Mensch auf die leichte Schulter genommen und habe mich auch mal in schwerigkeiten gebracht." ich musste kurz lachen. "Und damit war mein Vater nicht immer so einverstanden wir hatten öfters mal streitigkeiten aber trotzdem war er mein Vater und ich liebte ihn so wie er war. Meine Mutter war die schönste Königen die es je gab. Auch wenn wir nur Wikinger waren. Das Brandmal bekam ich mit 16. Es ist ein besonderes Mal. Das haben nur die Königsfamilie also ich habe es meine Mutter die schon lange lange tot ist und mein Vater ebenfalls. Alle haben mich meist also die Gegner die sind immer um mich herum gegangen. Ich war ein sehr guter Krieger hatte auch einen guten Lehrer." sagte ich und machte wieder ne kurze Pause. Ich musste kurz lächeln. Aber beim nächsten Gedanken kam mir wieder mehrere Tränen. "Im Jahre 930 haben die Werwölfe zuerst meine Mutter umgebracht und dann mein Vater. Ich musste mir beides ansehen und es war Qualvoll. Ich habe versucht gegen sie zu Kämpfen. Es hatte aber keinen Sinn. Ich wurde schwerst verwundet. Eigentlich hätte ich nicht überlebt. War auch kurz vorm Sterben." sagte ich und machte mein Pulli und T-Shirt hoch. Und zeigte ihr die Narben. Am Rücken auch. "Das sind alles Narben von dem Werwölfen. Klar man heilt schneller aber es ging nicht wirklich weg also es entstanden dann Narben." fügte ich hinzu und ließ alles wieder runter. "Dann bemerkte ich warmes Blut in meinem Mund und mir war da aber nicht bewusst was passierte. Vor allem weil mich dann wirklich einer Umgebracht hatte. Ich wachte irgendwann auf und lag neben meinen Eltern auf dem Boden. Es war schon Hell und ich ging raus und sah das, das ganze Dorf wurde umgebracht. Keiner war mehr am Leben. Ich roch das Blut und es führte mich hin. Das schlimmste ist ich habe das Blut meiner Mutter getrunken....." Ich brach dann ab. "Meine Mutter war eine der wundervollsten Frauen." sagte ich und erstickte in den Tränen. Dann ergriff ich wieder das Wort. "Mir war lange nicht bewusst was mit mir los war. Aber als ich das wusste nahm ich rache an jeden einzelnen Werwolf den ich getroffen hatte. Den Gestank von ihnen kann man überall riechen. Und immer wenn ich den wieder roch brach es mir das Herz. Meine Eltern rochen auch nach den Werwölfen. Es ist als würden meine Eltern nochmal sterben." sagte ich und sah sie aber dabei nicht an. Ich konnte nicht. In meiner Stimme konnte man Schmerz und Hass hören. "Ich kam am Anfang damit nicht klar alles stärker zu fühlen. Mit den Jahren hatte es sich verbessert. Bis du kamst. Seit dem ich dich zum ersten mal sah lernte ich liebe kennen. Es war ein neues komisches Gefühl. Es war also Gefährlich. Ich konnte damit nicht umgehen deswegen habe ich so viele umgebracht die dich auch wollten. Es war als wärst du meins das ich beschützen musste immer und wer ihr zu nah kam musste sterben. Ich weiß du verstehst das nicht so aber ich kam aus einer anderen Zeit und eh war das früher so wer an die Prinzessin geht von dem Prinzen wurde mit der Todesstrafe gehandelt. So war es eben unsere Gebräuche, Gesetzte..." sagte ich zu ihr. "Auf jeden fall als du dann immer wieder geflohen bist bin ich dir gefolgt und habe dich gejagt. Ich wusste nicht wie ich mit diesem Schmerz umgehen sollte also wand ich ihn in Wut um. Man kann als Vampir auch seine Gefühle abschalten aber es schien für mich nicht richtig." sagte ich und schweigte ein weile.

Ich hörte ihm aufmerksam zu und nickte zwischendurch immer wieder. Es war wirklich schlimm mit anhören zu müssen, was ihm zugestoßen war. In diesem Augenblick wusste ich nicht, ob ich meine Hand wieder auf seinen Arm legen sollte - entschied mich aber dagegen.
Ich konnte jetzt nicht einfach klein bei geben und ihm Nähe schenken, obwohl ich erst lernen musste ihm zu vertrauen. "Es tut mir leid, was deiner Familie passiert ist!", sagte ich ehrlich und seufzte leise, als er mir erklärte, was er empfunden hatte, als er mich zum ersten Mal gesehen hatte. Irgendwie schmeichelte es mir, aber auf der anderen Seite hatte ich Angst davor, dass er wieder tötete um sein Revier abzustecken.
"Versprich mir nie wieder Menschen zu töten, die mir Nahe stehen und die ich mag!", bat ich und sah ihn mit flehendem Blick an. "Wenn ich ehrlich bin habe ich Angst davor, dass so etwas noch einmal passieren könnte."

"Eigentlich müsstest du mich ümbringen..." sagte ich ehrlich zu ihr. "Danke." sagte ich knapp und nickte. "Ich habe zuviele von dir getötet Sophie. Du musst es tun eigentlich habe ich es gar nicht verdient. Am liebsten wäre ich tot." sagte ich. "Obwohl ich dich liebe aber es ist zu deinem besten." fügte ich hinzu. "Ja ich versprechs dir ich werde niemals mehr in deiner Gegenwart töten und keinen der dir nahe steht aber dann bitte nicht mit Werwölfen dich anfreunden. Auch wenn die anders sind aber ich kanns nicht." sagte ich ruhig. "Es wird nichts passieren wirklich und wenn dann musst du mich eben töten." sagte ich und sah sie an.

"Wenn ich dich umbringen würde, wäre ich nicht besser als du!", gab ich ihm knapp zur Antwort und überlegte zur gleichen Zeit woran ich einen vermeintlichen Wolf wohl erkennen konnte.
"Ich weiß doch noch nicht einmal woran ich so einen Werwolf erkenne!", murmelte ich und seufzte leise.
Ich konnte ihn nicht töten auch wenn er es von mir verlangte - auch wenn ich es mir fest vorgenommen hatte, falls er mir noch einmal weh tat. Aber ich war nun einmal nicht so, ich konnte nicht einfach irgendeinen Menschen umbringen, auch wenn er im Grunde schon längst tot war.
"Ich werde dich nicht töte und das weißt du auch...", murmelte ich leise.

"Ich habe mehrere getötet als du und auf den einen kommt das auch nicht mehr drauf an." sagte ich zu ihr. "Aber egal. Was möchtest du noch wissen?" fragte ich sie ruhig und ignorierte das was George sagte. Ich hob dann den Stock auf der unter der Bank lag den ich ab gebrochen hatte. Ich blieb dabei aber sitzen. Ich malte damit was auf dem Sand.

"Wenn ich ehrlich bin weiß ich im Moment gar nichts, was ich noch wissen möchte. Ich habe heute so viel erfahren, was ich erst noch verarbeiten muss irgendwie... Danke, dass du mir erzählt hast, was dir passiert ist!", antwortete ich und lächelte ihn vorsichtig an.
Es war nicht selbstverständlich gewesen, dass er es mir erzählte, weshalb ich ihm wirklich dankbar war, dass er so viel Vertrauen in mich hatte.
Ich beobachtete ihn, wie er mit dem Stock etwas in den Sand malte. "Das habe ich früher als Kind auch immer gemacht, wenn mir langweilig war.", erklärte ich ihm und lachte leise, bevor ich vorsichtig meine Hand auf seine Hand legte, die den Stock umfasste.

Ich sah sie an als sie das sagte und drehte mich zu ihr. "Es tut mir unendlich leid das ich dich immer so verletzt habe das war nicht richtig von mir das ich dich gejagt habe." sagte ich und sah ihr dabei in ihre Augen. Ich hielt inne und musste weg sehen, weil mir wieder eine Träne kam. Ich wüschte sie weg und schluckte den Kloß runter der in meinem Hals fest saß. "Ich glaube du solltest wieder rein gehen sie machen sich bestimmt Sorgen. Wenn ich bitten darf?" fragte ich sie. "Ich würde dich gern noch zur Tür bringen." frügte ich nach einer kleinen Pause und stand auf und hielt ihr die Hand hin. Ich habe den Stock bereits auf den Boden liegen gelassen.

Ich nickte nur, als er sich erneut bei mir entschuldigte "Es ist ok, ich glaube dir, dass es dir leid tut!", antwortete ich, drückte aufmunternd seine Hand bevor er aufstand.
"Ich möchte aber noch gar nicht rein gehen.", fügte ich hinzu und stand schließlich auf. "Würdest du noch ein wenig mit mir spazieren gehen?"

"Mit vergnügen." sagte ich etwas freundlicher aber meine Traurigkeit hört man immer noch ein bisschen. Ich hielt ihr den Arm hin so das sie sich einharken kann.

Ich lächelte ihn aufmunternd an und harkte mich bei ihm ein, bevor ich mit ihm ein paar Schritte ging. "Mach dir nicht mehr so viele Gedanken!", sagte ich vorsichtig und sah zu ihm auf. "Das wird alles schon...", fügte ich leise hinzu.

"So einfach ist das nicht." sagte ich zu ihr. "Wo möchteste du denn hin?" fragte ich ruhig. Ich beruhigte mich immer mehr und entspannte mich endlich seit dem sie den Arm einhackte. Sie war warm und ihr Geruch war süßlich vom Parfüm. Ich mochte an ihr alles. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkeln.

"Gerade ist es so wie früher...", murmelte ich und lächelte ihn erneut an. Eigentlich wusste ich gar nicht wohin ich gehen wollte. "Lass uns einfach nur ein paar Schritte gehen....", antwortete ich schließlich und strich ihm vorsichtig über den Arm.

"Ja allerdings. Ich bewundere dich das du so ruhig bist." sagte ich sanft. Ich ließ zu das sie über mein Arm strich. Sie hatte recht das es so war wie früher oder fast. Wir liefen vor dem Anwesen ein bisschen rum und entdeckten einen schönen Garten. "Ist schön hier." sagte ich.

"Du machst im Moment nicht die Anstalten mir etwas antun zu wollen, außerdem sind zwei Vampire hier und ich glaube kaum, dass du einen Kampf herausfordern würdest. Des Weiteren hast du gesagt, dass du dich ändern willst , also ist das ein guter Anfang!", erklärte ich ihm und sah mich um.
"Ja ist es, da kann meine Wohnung nicht mithalten...", lachte ich und blieb irgendwann stehen. "Ich weiß gerade gar nicht, was ich fühlen soll, da ich einfach so verwirrt bin...."

Ich musste kurz lachen sagte aber nichts. "Meine auch nicht... habe keine...." sagte ich nur knapp. "Das ist vwerständlich aber das wird sich wieder schnell legen." fügte ich dann hinzu um abzulenken. "Hast du Morgen schon was vor?" fragte ich sie und blieb stehen und sah sie an.

"Wo wohnst du denn wenn du keine Wohnung hast?", fragte ich leise und dachte doch tatsächlich kurz darüber nach ihn bei mir aufzunehmen, so wie er mich damals bei sich aufgenommen hatte. Allerdings verwarf ich diesen Gedanken recht schnell wieder, da ich einfach Zeit brauchte, um über alles nachzudenken, was ich heute erfahren hatte.
Ich sah ihm in die Augen, als er mich fragte ob ich am nächsten Abend bereits etwas vor hätte. "Nein, ich habe noch nichts vor...", antwortete ich und errötete leicht. Wollte er mich jetzt etwas fragen, ob ich mit ihm etwas unternehmen würde?
Mit einem Mal kam ich mir wieder vor wie ein Teenager, der zum ersten Mal um ein Date gefragt wurde. Aufmunternd lächelte ich ihn an und versuchte meine Bedenken zur Seite zu schieben.

Wenigstens hatte diese Aussprache etwas Gutes bewirkt, ich konnte wieder in meine eigene Wohnung. Auch wenn Elisabeth wirklich nett zu mir gewesen und ich ihr wirklich dankbar für alles war freute ich mich doch darauf wieder in meine eigene Wohnung übernachten zu können.

"Nirgendwo.... Muss noch eine Wohnung suchen." sagte ich zu ihr. "Möchtest du vielleicht lust mit mir Morgen was zu unternehmen auch wenn es nur im Park ist?" fragte ich sie. "So wie früher?" fügte ich hinzu. Ich sah ihr direkt in die Augen. Es war fast wie früher sie hat recht.

"Wenn du lieb zu mir bist könnte ich dir meine Wohnzimmercouch anbieten...", rutschte es mir dann doch hinaus. Na wunderbar es war mal wieder der Fall eingetreten, in dem ich die Sachen einfach aussprach bevor ich wirklich nachgedacht hatte.
Trotzdem lächelte ich ihn an und nickte schließlich bei seinem Vorschlag. "Würde ich wirklich gern! So wie früher....", antwortete ich und versank regelrecht in seinen Augen. "Diese Augen...", murmelte ich nur und lief direkt rot an.

Seine Augen fand ich damals schon gut, aber erst jetzt fiel mir wieder ein wie schön sie doch waren. "Ach Thomas...", seufzte ich, als ich meine Arme um seinen Hals legte und meinen Kopf an seiner Brust bettete. Mit einem Mal fiel die ganze Last von mir ab und ich begann laut zu schluchzen. Ich glaubte ihm, dass er es ernst meinte nur ich verstand mich selbst nicht, dass ich so schnell nachgab.

"Meinst du das jetzt wirklich? Nicht das, ds zu früh ist oder so?" fragte ich höflich. Ich wollte nicht das sie es später bereut. Aber anscheind drehte ich ihr Kopf wieder um. Aber nicht mit Absicht. Ich musste sie anlächeln. Ich schlug meine Arme um ihren Körper und gab ihr einen Kuss. Ich hatte das verlangen sie wieder mal zu Küssen. Sie ist eine underbare Frau geworden. "Ich danke dir das du mir verzeihen kannst." sagte ich ruhig zu ihr und sah ihr in ihre Augen. Als sie ihre Arme noch an meinen Hals legte war das für mich ein Zeichen das sie es ernst meinte und es bestätigte. Ich ließ meine Hände an ihrem Rücke.